Die Pflicht zur Geeignetheitsprüfung nach § 64 WpHG i. V. m. Art. 54, 55 MiFID II-DelVO ist keine reine Formalie.
Sie ist einer der zentralen Prüfungsgegenstände – und einer der häufigsten Schwachpunkte in internen Audits.
❌ Typische Fehler:
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ESG-Präferenzen werden nicht abgefragt oder unzureichend dokumentiert
 
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Kundenangaben werden nicht regelmäßig aktualisiert
 
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Beratungsdokumentation ist nicht eindeutig mit der Produktempfehlung verknĂĽpft
 
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Einmalige Abfragen werden nicht systematisch weiterverarbeitet
 
âś… So vermeidest du diesen Fehler:
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Nutze ein standardisiertes ESG-Fragebogenmodell und verknĂĽpfe es mit dem Zielmarkt
 
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Implementiere ein automatisiertes Erinnerungssystem zur Aktualisierung der Kundendaten
 
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Dokumentiere den Beratungsvorgang inklusive Produktwahl, Alternativen und Ablehnungen lĂĽckenlos
 
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Verwende Muster aus der S+P Tool Box zur Geeignetheitsprüfung – inkl. ESG-Integration
 
âť· Zielmarktdefinition ohne belastbare Product Governance
MiFID II verlangt, dass du für jedes Finanzinstrument eine Zielmarktdefinition erstellst – und zwar bevor du das Produkt vertreibst.
Trotzdem fehlt es in vielen Instituten an einem sauberen Product-Governance-Prozess.
❌ Typische Fehler:
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Zielmarktprüfungen erfolgen nachträglich oder nur einmalig
 
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Dokumentation ist nicht standardisiert – keine Vergleichbarkeit oder Nachvollziehbarkeit
 
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ESG-Faktoren werden nicht in die Zielmarktbetrachtung integriert
 
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Der Vertrieb erhält keine klaren Vorgaben zur Zielmarkt-Einhaltung
 
âś… So vermeidest du diesen Fehler:
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Entwickle ein internes Product-Governance-Framework mit klaren Zuständigkeiten und Freigabeprozessen
 
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Nutze Templates und Checklisten aus der S+P Tool Box, um Zielmärkte nachvollziehbar und standardisiert zu definieren
 
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Integriere ESG-Elemente in das Produktfreigabeverfahren
 
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Dokumentiere und kontrolliere die Vertriebsausführung regelmäßig – inkl. Rückmeldeschleifen
 
❸ Insiderrecht & MAR: Prozesse sind unklar oder lückenhaft
Die Marktmissbrauchsverordnung (MAR) ist längst gelebte Aufsichtspraxis. Doch viele Institute kämpfen mit unzureichenden Prozessen zur Marktüberwachung.
❌ Typische Fehler:
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Insiderlisten sind unvollständig, veraltet oder fehlen ganz
 
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HandelsĂĽberwachung erfolgt manuell oder gar nicht
 
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Ad-hoc-Publizitätspflichten sind nicht dokumentiert oder unklar verteilt
 
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Meldungen an die BaFin erfolgen verspätet oder unzureichend
 
âś… So vermeidest du diesen Fehler:
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Erstelle strukturierte und regelmäßig gepflegte Insiderlisten nach MAR-Vorgaben
 
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Definiere klare Prozesse zur Marktüberwachung und Verdachtsmeldung – inkl. Schwellenwerten und Handlungspflichten
 
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Verwende Meldeformulare und Ablaufpläne aus der S+P Tool Box
 
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Schulen deine Mitarbeiter regelmäßig – insbesondere in der Erkennung und Abgrenzung von Insiderinformationen
 
âťą Unklare Verantwortlichkeiten und Schnittstellen
WpHG-Compliance ist Teamarbeit – und genau darin liegt das Risiko.
Wenn die Verantwortlichkeiten zwischen Compliance-Funktion, Vertrieb, ESG-Office und Geschäftsleitung nicht klar geregelt sind, entstehen Grauzonen.
❌ Typische Fehler:
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Der Single Officer ist nicht offiziell benannt oder ohne klare Aufgabenbeschreibung
 
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Der Vertriebsbeauftragte arbeitet ohne Kontrollplan oder Berichtspflichten
 
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Compliance kontrolliert, aber ohne RĂĽckmeldung an die Fachbereiche
 
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ESG-Integration bleibt ein Parallelprojekt ohne Anbindung an das Zielmarkt- und Beratungssystem
 
âś… So vermeidest du diesen Fehler:
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Lege Zuständigkeiten schriftlich fest – z. B. mit einem organisationsbezogenen Compliance-Handbuch
 
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Erstelle für den Vertriebsbeauftragten einen Kontroll- und Maßnahmenplan mit regelmäßigen Berichten
 
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Binde das ESG-Office als Querschnittsfunktion mit ein – besonders bei Produktfreigaben und Zielmarktanalysen
 
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Nutze Rollen- und Ablaufpläne aus dem S+P Seminar Kapitalmarkt-Compliance Officer, um Zuständigkeiten klar zu strukturieren
 
âťş Fehlender Praxisbezug in Schulungen & Kontrollen
Compliance lebt vom Verstehen – nicht vom Paragrafenlesen.
Trotzdem werden Schulungen oft zu trocken vermittelt, Kontrollen sind formalistisch und verlieren ihren Nutzen.
❌ Typische Fehler:
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Schulungen behandeln nur Theorie ohne Bezug zur konkreten Arbeitssituation
 
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ESG-Schulungen sind nicht auf den Vertrieb oder die ZielmarktprĂĽfung abgestimmt
 
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Kontrollen erfolgen punktuell, aber ohne systematische RĂĽckmeldung oder Auswertung
 
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Lessons Learned aus Prüfungen oder Verdachtsfällen werden nicht aufbereitet
 
âś… So vermeidest du diesen Fehler:
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Verwende Fallstudien und reale Situationen aus dem Kapitalmarktgeschäft in deinen Schulungen
 
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Integriere ESG-Themen in Zielmarkt-, Vertriebs- und Produktworkshops
 
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Nutze Feedbackschleifen aus der internen Revision und bereite sie visuell fĂĽr die Compliance-Teams auf
 
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Verwende die Fallstudien aus dem S+P Seminar Kapitalmarkt-Compliance Officer als Basis fĂĽr eigene Schulungseinheiten
 
🎓 Dein nächster Schritt: Praxis statt PowerPoint
Du willst die genannten Fehler vermeiden, Prozesse vereinfachen und dein Institut revisionssicher aufstellen?
Dann ist das S+P Seminar Kapitalmarkt-Compliance Officer – WpHG & MiFID II in der Praxis genau das Richtige für dich.
Du lernst u. a.:
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Pflichten als WpHG-Officer nach § 80 WpHG & MaComp sicher erfüllen
 
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Geeignetheitsprüfung inkl. ESG-Präferenzen professionell umsetzen
 
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Produktfreigabe und ZielmarktprĂĽfung dokumentieren & steuern
 
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Insiderlisten, Ad-hoc-Meldungen & MarktĂĽberwachung nach MAR verankern
 
Und das Beste: Du erhältst ein Zertifikat + Digital Badge – für deinen Lebenslauf, LinkedIn und die nächste Aufsicht.
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đź”— S+P Seminar Kapitalmarkt-Compliance Officer
📌 Fazit
Kapitalmarkt-Compliance verlangt heute mehr als Checklisten. Es geht um ein tiefes Verständnis für aufsichtsrechtliche Vorgaben, deren praktische Umsetzung und den regelmäßigen Abgleich mit der Realität.
Vermeide die fünf häufigsten Fehler – und nutze Tools, die dir die Arbeit erleichtern. Denn ein gutes Compliance-System schützt nicht nur dein Unternehmen, sondern auch dich persönlich.