Innovation im Blick behalten
Innovation bedeutet Erneuerung, Wandel und Veränderung. Häufig besteht der Irrglauben, dass Innovation nur Aufgabe der Forschungs- und Entwicklungsabteilung ist. Aber der Erfolg eines Unternehmens lebt neben der Innovation von Produkten und Dienstleistungen auch von der Innovation der Prozesse, der Abläufe und der Organisation. Innovationen benötigen eine offene, lösungsorientierte Kultur des Zuhörens und Vertrauens. Idealerweise gibt es etablierte Innovationsprozesse in Ihrem Unternehmen – wenn nicht, führen Sie sie in Ihrem Team ein.
Vernetzung der Hauptakteure – Innovation im Blick behalten
Eine wesentliche Basis für gelungene Innovation ist die offene und transparente Informations- und Kommunikationskultur in einem Unternehmen.
- Bringen Sie die an einem Produkt oder Prozess Beteiligten zusammen, möglichst über Hierarchien hinweg. Innovation lebt von den unterschiedlichen Perspektiven der Mitwirkenden.
- Zum Beispiel für die Kapazitätserweiterung einer Produktionsanlage: Meister, Betriebsingenieur, Prozessspezialisten, Qualitätskontrolle, Mess- und Regeltechniker, Betriebsleiter, Einkäufer, Marketing, Kunden etc.
- Bringen Sie die Denker und die Macher zusammen, und fordern Sie sie mit ehrgeizigen Zielen.
- Hören Sie Ihren Verkäufern genau zu – sie wissen am besten, was Kunden wollen. Entwickeln Sie gemeinsam neue Ziele.
Intuition oder Systematik? Innovation im Blick behalten
INSEAD in Fontainbleau fand in empirischen Studien heraus, dass in den Märkten drei Typen von Innovation vorkommen:
- Me-too-Innovation: Vergleichen mit der Konkurrenz und übernehmen, was nützlich ist. Achtung: Patente nicht verletzen!
- Value-Improvement-Innovation: Graduelle Verbesserung und Optimierung des bestehenden Angebotes. Fragen Sie Kunden, was sie optimalerweise von dem Produkt/der Leistung gerne möchten.
- Value-Innovation: Entwicklung von neuen Nutzendimensionen. Stellen Sie den Kernnutzen in den Mittelpunkt. Schauen Sie sich auch das Nutzenprofil von Nichtkunden an. Nur 14 Prozent der Neueinführungen stellten eine wirkliche Value-Innovation dar. Diese waren aber für 61 Prozent der durch die gesamten Einführungen erwirtschafteten zusätzlichen Gewinne verantwortlich.
Innovationsschleifen
Nutzen Sie Ihre regelmäßigen Besprechungen, und bauen Sie das Thema standardmäßig ein. Wichtig ist, das Innovation sowohl in den Alltag integriert ist als auch regelmäßig größere Zeitfenster dafür vorgesehen sind. Die Kultur wird dadurch beeinflusst, welche Wertschätzung Sie auch in kleineren Verbesserungen entgegenbringen.
„Die genaue Formulierung eines Problems ist wesentlich schwieriger als dessen Lösung.“ Albert Einstein
Innovations-Checkliste – Innovation im Blick behalten
Was benötigen Sie, wenn Sie gezielt an einem Thema arbeiten wollen?
- Informationen über das zu verbessernde System und dessen Umfeld: Arbeitsweise des Systems, heutiger Nutzen, gewünschte Eigenschaften, Umfeld etc.
- Verfügbare Ressourcen und deren Potenzial: stoffliche, personelle, zeitliche, räumliche Ressourcen, Informationen etc.
- Informationen zur Problemsituation: angestrebte Verbesserungen, Mechanismus des Nachteils etc.
- Veränderung des Systems:
Welche Veränderungen sind gewünscht?
Wo ist die Systemgrenze? - Auswahlkriterien der Lösungen: Technik, Kosten, Zeitplan, Neuartigkeit, Kundennutzen etc.
- Weitere wichtige Fragen sind:
- Welche Teilnehmer können einen Beitrag leisten?
- Wie kann ich eine Atmosphäre von Vertrauen und Wertschätzung schaffen, damit die Teilnehmer alles sagen dürfen?
- Wie begegne ich Killerargumenten?
- Was haben die Teilnehmer davon, wenn sie mitmachen?
Der „Innovationshut“ – Innovation im Blick behalten
Behalten Sie Ihre Mitarbeiter als Experten auf ihrem Gebiet. Setzen Sie einem geeigneten Mitarbeiter den „Innovationshut“ auf. Er ist dafür zuständig, dass dieses Thema überall integriert ist. Vielleicht ist sogar ein Rotationsprinzip sinnvoll.
Machen Sie jedes Jahr einen Innovationstag in einer ungewöhnlichen Umgebung.
Verbessern – Zufall oder System? Innovation im Blick behalten
Erzeugen Sie eine Kultur für Innovation. Alle – vom Portier bis zum Direktor – sind ständig aufmerksam, können Ideen äußern und werden gehört.
- Kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP):
Jeder Mitarbeiter ist Experte in seinem Verantwortungsbereich. Sammeln Sie regelmäßig Ideen zu KVP. Bilden Sie Arbeitsgruppen, die die Ideen weiterentwickeln und bewerten und umsetzen. Geben Sie Rückmeldung über die Resultate. - Betriebliches Vorschlagswesen:
Mitarbeiter sind aufgefordert, konkrete Verbesserungsideen an ein unabhängiges Gremium zu geben. Werden diese umgesetzt, erhält der Mitarbeiter eine Prämie von 15 bis 30 Prozent der Einsparung im ersten Jahr.
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