Einmal von der BaFin als „fit & proper“ akzeptiert – und das war’s? Leider nein. Mit dem neuen Rundschreiben 2025 dreht die BaFin die Schrauben deutlich fester. Plötzlich reichen alte Erfahrungswerte nicht mehr, neue Anforderungen wie ESG-Kenntnisse, IT-Verständnis und digitale Resilienz rücken in den Vordergrund.
Noch kritischer: Die BaFin verlangt künftig eine aktive Selbsteinschätzung und regelmäßige Nachweise. Wer das ignoriert, riskiert nicht nur Reputationsschäden – sondern auch die eigene Zulassung und persönliche Haftung.
In diesem Artikel wir dir, welche neuen Anforderungen wirklich wichtig sind – und wie du dich proaktiv und prüfungssicher aufstellst.
Der Begriff „Fit and Proper“ kommt aus dem englischen Aufsichtsrecht und bedeutet übersetzt so viel wie „geeignet und zuverlässig“. Die BaFin prüft damit, ob Mitglieder der Geschäftsleitung, des Aufsichtsrats oder andere Schlüsselpersonen in Banken und Finanzdienstleistern fachlich geeignet und persönlich zuverlässig sind. Ziel ist es, sicherzustellen, dass nur Personen mit ausreichender Qualifikation und Integrität an entscheidenden Stellen sitzen – zum Schutz des Finanzsystems und der Kunden.
Die bisherigen Fit-and-Proper-Regelungen der BaFin waren auf mehrere Merkblätter verteilt und teils nicht mehr auf dem neuesten Stand. Außerdem gibt es seit einigen Jahren neue europäische Vorgaben, etwa durch die EBA/ESMA-Leitlinien und das Risikoreduzierungsgesetz. Die Digitalisierung und die damit verbundenen Risiken – Stichwort Cybersecurity – verlangen außerdem nach neuen Kompetenzen in den Führungsetagen. Die BaFin will mit dem neuen Rundschreiben:
Rechtssicherheit erhöhen
Regelungen vereinheitlichen
IT-Kompetenz stärken
Transparenz verbessern
Europäische Vorgaben umsetzen
Statt vieler einzelner Merkblätter gibt es künftig ein einheitliches Rundschreiben. Das macht die Anwendung für dich als Geschäftsleiter oder Aufsichtsrat deutlich einfacher und übersichtlicher.
Die Digitalisierung ist nicht mehr wegzudenken aus der Finanzbranche. Deshalb verlangt die BaFin jetzt nachweisbare IT-Kenntnisse bei Führungskräften. Du musst zeigen, dass du die Risiken und Chancen der Digitalisierung verstehst und steuern kannst. Das betrifft nicht nur klassische IT-Themen wie Datenschutz oder Cybersecurity, sondern auch das Verständnis für digitale Geschäftsmodelle und Innovationen.
Tipp: Überlege dir, wie du deine IT-Kompetenzen nachweisen kannst – zum Beispiel durch Zertifikate, Fortbildungen oder praktische Erfahrungen.
Neben der fachlichen Eignung schaut die BaFin jetzt noch genauer auf deine zeitliche Verfügbarkeit. Du musst nachweisen, dass du genug Zeit für dein Mandat hast – auch in Krisenzeiten. Wer zu viele Mandate gleichzeitig übernimmt oder nicht ausreichend präsent ist, riskiert ein Bußgeld von bis zu fünf Millionen Euro.
Wichtig: Die BaFin fordert eine ehrliche Selbsteinschätzung und ggf. Nachweise, wie du deine Zeit organisierst.
Die neuen Regeln bringen eine erhöhte Transparenz. Du musst deine Qualifikationen, Erfahrungen und zeitliche Verfügbarkeit detailliert dokumentieren. Die BaFin gibt dazu jetzt auch konkrete Ausfüllhinweise, damit du weißt, was erwartet wird.
Das neue Rundschreiben setzt die Vorgaben des Risikoreduzierungsgesetzes um. Das heißt: Die Anforderungen an Geschäftsleiter und Aufsichtsräte werden noch stärker an die tatsächlichen Risiken und die Größe des Instituts angepasst.
Die neuen Regeln gelten für alle Institute unter nationaler BaFin-Aufsicht (sogenannte Less Significant Institutions, LSI). Für die großen, bedeutenden Banken (Significant Institutions, SI) bleibt die EZB zuständig.
Du musst dich auf eine intensivere Prüfung deiner Qualifikationen einstellen. Das betrifft nicht nur deine Ausbildung und Berufserfahrung, sondern auch deine IT-Kenntnisse und deine zeitliche Verfügbarkeit. Die BaFin erwartet, dass du dich regelmäßig fortbildest und auf dem neuesten Stand bist – insbesondere, was Digitalisierung und neue Technologien angeht.
Auch als Mitglied des Aufsichtsrats musst du künftig mehr IT-Kompetenz nachweisen. Die Zeiten, in denen ein Aufsichtsrat nur auf klassische Bankthemen geschaut hat, sind vorbei. Du solltest dich mit Themen wie Cloud-Computing, Künstliche Intelligenz oder Cybersecurity auseinandersetzen.
Für dich bedeutet das neue Rundschreiben: Mehr Aufwand bei der Dokumentation und Auswahl von Kandidaten. Du solltest deine Prozesse und Checklisten anpassen, um die neuen Anforderungen sauber abzubilden. Das betrifft vor allem die Nachweise zur IT-Kompetenz und zur zeitlichen Verfügbarkeit.
Frage dich ehrlich: Bin ich fit für die neuen Anforderungen? Wo habe ich Nachholbedarf – zum Beispiel bei IT-Themen? Gibt es Weiterbildungen, die ich besuchen sollte?
Sammle alle Nachweise zu deiner Qualifikation, Berufserfahrung und IT-Kompetenz. Halte fest, wie viel Zeit du für dein Mandat aufwendest und wie du dich organisierst.
Wenn du für die Auswahl von Führungskräften zuständig bist, solltest du deine Prozesse und Checklisten überarbeiten. Baue die neuen Anforderungen frühzeitig ein, damit du bei der nächsten Prüfung keine böse Überraschung erlebst.
Nutze das breite Angebot an Fortbildungen und Zertifikaten im Bereich IT, Digitalisierung und Aufsichtsrecht. Das zeigt nicht nur der BaFin, dass du am Ball bleibst, sondern hilft dir auch im Alltag.
Sprich mit Kolleginnen und Kollegen, die ähnliche Herausforderungen haben. Vielleicht gibt es in deinem Unternehmen oder Verband ja schon Arbeitsgruppen oder interne Schulungen zu den neuen Fit-and-Proper-Regeln.
Die BaFin kann in solchen Fällen die Bestellung als Geschäftsleiter oder Aufsichtsrat untersagen oder sogar wieder aufheben. Außerdem drohen empfindliche Bußgelder – vor allem, wenn es um die zeitliche Verfügbarkeit geht. Im schlimmsten Fall kann das für dich das Aus als Führungskraft bedeuten.
Das neue Rundschreiben ist noch nicht das Ende der Entwicklung. Mit der Umsetzung der CRD VI-Richtlinie auf nationaler Ebene werden weitere Anpassungen erwartet – vor allem bei den Paragrafen 25c und 25d KWG. Es lohnt sich also, das Thema weiter aufmerksam zu verfolgen und regelmäßig Updates einzuholen.
Auch wenn die neuen Regeln auf den ersten Blick nach mehr Bürokratie aussehen: Sie sind eine Chance für dich und dein Unternehmen. Wer die Anforderungen erfüllt, zeigt nicht nur der BaFin, sondern auch Kunden und Investoren, dass Professionalität und Zukunftsfähigkeit großgeschrieben werden. Nutze die Gelegenheit, dich und dein Team fit für die Zukunft zu machen!
Kurz zusammengefasst:
Die BaFin modernisiert und verschärft die Fit-and-Proper-Regeln.
IT-Kompetenz und zeitliche Verfügbarkeit stehen im Fokus.
Es gibt mehr Transparenz und Dokumentationspflichten.
Vorbereitung und Weiterbildung sind jetzt wichtiger denn je.
S+P Tipp: Beschäftige dich frühzeitig mit den neuen Anforderungen, nutze Fortbildungen und halte deine Unterlagen aktuell. So bist du bestens gerüstet für die nächste Fit-and-Proper-Prüfung!
Weiterführende Links:
Bleib dran – die Zukunft der Finanzbranche braucht fitte und proper Führungskräfte wie dich!
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